Phasen der Innovations-Entwicklung
In unserer schnelllebigen Welt kann es eine Herausforderung sein, ein neues Produkt (bzw. eine Innovation) erfolgreich auf den Markt zu bringen. Einer der Hauptgründe für das Scheitern ist das Missverständnis rund um die Entstehung eines Erfolgs. Hilfreich kann dabei die Innovations-Adoptionskurve sein. Diese ist auch als Rogers‘ Diffusionskurve bekannt. Das Modell beschreibt wie eine neue Technologie oder Idee im Laufe der Zeit von einer Gruppe oder Gesellschaft angenommen wird. Wie bei der S-Kurve (vgl. Clayton Christensen) oder dem Hype Cycle (vgl. Gartner) ist die grosse Unbekannte die X-Achse (= Zeit) und einige Gefahren lauern sich zu verlieren…
Vorab gilt es die Diffusionskurve zu erklären. Diese veranschaulicht die Verbreitung von Innovationen auf einem Markt. Die Kurve teilt die Kunden je nach ihrer Bereitschaft, neue Technologien anzunehmen, in verschiedene Gruppen ein.
Innovatoren: Dies sind die Vorreiter, die neue Technologien begeistert annehmen. Sie sind risikofreudig, immer auf der Suche nach den neuesten Innovationen und freuen sich darauf, sie als Erste auszuprobieren.
Early Adopters: Visionäre, die die potenziellen Auswirkungen neuer Technologien erkennen und bereit sind, in sie zu investieren. Sie agieren oft als einflussreiche Fürsprecher und sind für die Verbreitung des Bewusstseins und die Förderung der frühen Übernahme von Technologien von entscheidender Bedeutung.
Frühe Mehrheit: Die pragmatische Mehrheit, die Innovationen annimmt, sobald sie sich bewährt haben und von den frühen Anwendern unterstützt werden. Diese Gruppe ist entscheidend für die Überwindung der Kluft zwischen dem frühen Markt und der Akzeptanz auf dem Mainstream-Markt.
Späte Mehrheit: Die Skeptiker, die auf den Zug aufspringen, sobald sich die Technologie etabliert hat und weit verbreitet ist.
Nachzügler: Die konservativste Gruppe, die sich dem Wandel widersetzt und oft an traditionellen Lösungen festhält.
Die oben in der Grafik angegebenen % sind nicht allgemein gültig und trotzdem immer wieder verblüffend ähnlich.
Gefahr!
Die Einführung neuer Produkte scheitert oft, wenn Unternehmen zu früh auf den Mehrheitsmarkt abzielen. Entsprechend gilt es die „Innovatoren“ und „Early Adopters“ abzuholen und eine Brücke zur „frühen Mehrheit“ zu entwickeln. Dies lässt sich selten vorab planen, sondern erst mit den Erkenntnissen aus den 2 vorherigen Bereichen entwickeln.
Entsprechend gilt es die folgenden Punkte zu beachten:
Verlust des Wertversprechens (= Why?): Wenn Unternehmen sich beeilen, die Mehrheit zufrieden zu stellen, können sie ihr zentrales Wertversprechen und ihre Einzigartigkeit, die die ersten Kunden angezogen haben, aufgeben. Dies kann zu einem langweiligen und undifferenzierten Produkt führen, das kein Marktsegment mehr begeistern kann.
Uneinheitlicher Fahrplan und Strategie: Der Versuch, verschiedene Kundensegmente ohne eine klar definierte Strategie anzusprechen, kann zu einer uneinheitlichen Produktplanung und einem uneinheitlichen Plan für die Markteinführung führen. Dieser Mangel an Fokus kann zu ineffektivem Marketing und Ressourceneinsatz führen.
Unausgewogenheit des Marktes: Der Mehrheitsmarkt hat möglicherweise andere Bedürfnisse und Prioritäten als die Early Adopters, was zu falsch ausgerichteten Produktentwicklungsbemühungen führt, die kritische Probleme (Pain Points) nicht angehen.
Lösungsansatz: The Lean-Startup
Der Lean-Startup-Ansatz (vgl. das Buch von Eric Ries) konzentriert sich auf die Entwicklung eines minimalen lebensfähigen Produkts (MVP – Minimum viable product) und die Validierung von Hypothesen mit frühen Referenzkunden, bevor das Unternehmen skaliert. Bei diesem Ansatz geht es vor allem darum, Innovatoren und frühe Anwender zu finden, die bereit sind, mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten und zu innovieren. Zu den Vorteilen dieses Ansatzes gehören:
Feedback in Echtzeit: Durch die Zusammenarbeit mit frühen Anwendern erhalten Unternehmen wertvolles Feedback und Erkenntnisse, die zur Verfeinerung des Produkts und zur Verbesserung seines Wertversprechens beitragen.
Iterative Verbesserung: Die enge Zusammenarbeit mit Referenzkunden ermöglicht einen kontinuierlichen Iterationsprozess, der das Produkt genau auf die Marktanforderungen abstimmt.
Frühe Unterstützung: Zufriedene frühe Anwender werden zu lautstarken Befürwortern, die ihre Kollegen beeinflussen und die Reichweite des Produkts organisch verstärken.
Marktvalidierung:
Gefahr zum Zweiten!
Auch wenn die Zusammenarbeit mit einem breiten Spektrum potenzieller Kunden wertvolle Erkenntnisse über den Markt liefern kann, ist es wichtig herauszufiltern was für ein MVP wirklich wichtig ist. Denn es werden viele (grossartige) Ideen an Sie herangetragen! Entsprechend gilt es die echten Early Adopters von der frühen und späten Mehrheit zu differenzieren.
Definieren Sie spezifische Kriterien: Versuchen Sie Kriterien festzulegen was für Sie einen echten Early Adopter ausmacht. Achten Sie auf Eigenschaften wie Risikobereitschaft, innovative Denkweise und Übereinstimmung mit der Produktvision.
Sammeln Sie detailliertes Feedback: Führen Sie ausführliche Gespräche mit potenziellen Kunden, um ihre Anforderungen und Probleme zu verstehen und herauszufinden, inwiefern das Produkt für ihr Unternehmen von Nutzen sein kann. Echte „Early Adopters“ werden detaillierteres und konstruktiveres Feedback geben.
Engagement messen: Überwachen Sie den Grad des Engagements potenzieller Kunden. Early Adopters beteiligen sich eher aktiv an Diskussionen, machen Vorschläge und zeigen Begeisterung für das Produkt.
Beobachten Sie das Adoptionsverhalten: Beobachten Sie das Verhalten der potenziellen Kunden. Early Adopters neigen eher dazu, neue Funktionen auszuprobieren, Nutzungsdaten zu liefern und Erfahrungsberichte oder Fallstudien anzubieten.
Iterieren und Verbessern: Dieser iterative Prozess trägt dazu bei, dass das MVP die Bedürfnisse echter „Early Adopters“ erfüllt und mit dem zentralen Wertversprechen übereinstimmt.
Kontaktieren Sie uns für eine konsequente Innovations-Entwicklung – von der Idee bis über die Lancierung hinaus!
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